Franziska Elisabeth Schubert lebt und arbeitet in Berlin & Leipzig. Als Szenographin und Maskendesignerin bewegt sie sich an der Schnittstelle Darstellender und Bildender Kunst. Seit 2013 entwirft und baut sie Masken und Ausstattungen, insbesondere für freie Theater-Companies. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht immer das Verhältnis von »Identität – Verwandlung – Figur« und damit die Suche und Forderung nach einem sinnlichen, artifiziellen Theater und einer universell verstehbaren Theaterpoesie, die alle Potenziale der Imagination nutzt. ›Maske‹ meint für Franziska E. Schubert nicht nur ein Objekt fürs Gesicht, sondern ist gesamtkörperlich und in Bewegung und Raum zu denken. Darum begreift Schubert auch Proben- und Inszenierungsarbeit in ihrem Aufgabenbereich als Maskendesignerin.
2015/16 begründete Franziska E. Schubert das freie Theaterkollektiv Compania Sincara mit, das sie bis heute künstlerisch leitet. Szenographie und Masken gestaltete sie hier für die Stücke Don Q (2016), Triton (2017), Turandot (2019) und Die Liebe zu den drei Orangen (2021), sowie für die russische Schwesternproduktion Ljubow k trjom Apelsinam (2021), Hamlet (2022), Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt (2023). Im Zyklus des venezianischen Theaterautors Carlo Gozzi (2019-2021) widmete sie sich der Neukreation von Theaterfiguren der commedia all‘improvviso und interpretierte die Masken und Kostüme der italienischen Traditionen neu. Für den Shakespeare-Zyklus (2022-2024) entwarf sie erstmals Stoffmasken und erfand mit der Compagnie Maskenfiguren ohne historische Vorlage.
Tourneen und Gastspiele führten Compania Sincara bereits durch Deutschland sowie nach Tschechien, Russland, Estland, Österreich und Ungarn, auch zum internationalen Theaterfestival »MITEM« am Nationaltheater Budapest und zuletzt zum Shakespeare-Festival Neuss und zum Theaternatur-Festival im Harz. Compania Sincara erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter unter anderem den Leipziger Bewegungskunstpreis 2019.
Im Bereich Szenographie und Masken wirkte Franziska E. Schubert daneben an den Inszenierungen Anton, Luka Benjamin (2013) von TheatreFragile und Haydi! (2015), Teatro Delusio (2016), Hotel Paradiso (2017), Dr. Nest (2018) und Himmelerde (2019) von Familie Flöz mit, sowie an Lonely Hearts Club (Regie: Björn Leese, 2023) am Theater Fletch Bizzel in Dortmund und Ödipus (2024, Regie Alexander Klessinger & Mats Süthoff) am Theater an der Ruhr.
Franziska E. Schuberts Arbeiten zielen darauf ab die traditionelle Kunst des Maskenspiels zu aktualisieren, Techniken zu bewahren, die in Vergessenheit zu geraten drohen, und dadurch die Theaterform neu zu beleben. In dieser künstlerischen Auseinandersetzung und Suche unterstützten sie bereits das Kulturamt Leipzig, die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die Akademie der Künste, sowie der Fonds Darstellende Künste.